
Modul: Usability und User Experience Research
5-köpfiges Team
Alle Aufgaben wurden gemeinsam erarbeitet.
2. Semester
Computer Science and Media
Master of Science
Hochschule der Medien
Projektauftrag
User-Research-Methoden bewerten, auswählen und im richtigen Kontext anwenden. Nutzungskontextanalysen, Testdesigns mit Evaluationszielen und Testszenarien entwickeln, durchführen und mit geeigneten Verfahren auswerten. Aktuelle Fragestellungen aus der relevanten und aktuellen Theoriebildung zur Ergonomie und UX im bearbeiteten Anwendungsgebiet der jeweils untersuchten Systeme kennen und in die eigene Arbeit übertragen. Eigene Fragen mit Anwendung- und Forschungsbezug zur Usability und UX der MCI stellen und bearbeiten.
Kurzfassung der Ausarbeitung
Die Usability der Website und der mobilen App von Booking.com wurden untersucht. Es nahmen 10 Testpersonen an der Studie teil, dabei bearbeiteten sie 5 Testaufgaben. Die Testpersonen sollten laut denken, während sie die Aufgaben bearbeitet haben. Sie wurden dabei video- und ton-aufgezeichnet.
Beim SUS-Fragebogen schnitten beide Versionen mit “OK” ab, wobei die mobile App vermutlich durch ihr simpleres Design etwas besser bewertet wurde.
Es traten insgesamt 24 Usability-Probleme auf. Das am häufigsten aufgetretene Usability-Problem, “Problem Nr. 6: Flugnummer wird in das falsche Eingabefeld eingegeben”, wurde als nicht schwerwiegend bewertet. Ein schwerwiegendes Problem bestand beispielsweise darin, dass die Nutzer beim Navigieren unerwartet aus dem Kontext gerissen wurden (“Problem Nr. 1: Änderung des Reisezeitraums wird nicht auf Hotelebene durchgeführt”).
Bei dem einzig aufgetretenen Interusability-Problem, handelt es sich um die fehlende Konsistenz der Filteroptionen. Diese geringe Anzahl an Interusability-Problemen wird darauf zurückgeführt, dass durch die inkonsistente und zum Teil verwirrende Gestaltung der Desktop-Version nur ein schwach ausgeprägtes mentales Modell erstellt wird.
Wichtige Erfahrungen/Prägungen
In diesem Modul wurden die UX Themen sehr klar und strukturiert aufbereitet. Die Erfassung des Nutzungskontexts wurde in dieser Tiefe vorher noch nie durchgeführt. Durch diesen Schritt wurde mir bewusst wie hilfreich er ist für alle nachfolgenden UX Prozessschritte. Auch die einzelnen Vorbereitungsschritte eines ausführlichen Usability-Tests, wie z.B. Cognitive Walkthrough und Erstellung des Moderationsleitfadens, waren sehr interessant und in dieser Ausführlichkeit bisher noch nicht vorgekommen. Besonders spannend und prägend war die Zeit im UX-Labor der Hochschule der Medien. Hierfür wurden ein Untersuchungsraum und ein Beobachtungsraum genutzt. Der Untersuchungsraum war mit 3 Kameras und 2 Decken-Mikrofonen ausgestattet. Diese übertrugen Live-Aufnahmen in den Beobachtungsraum. In diesem wurden alle 3 Kamerabilder angezeigt und deren Ausrichtung war mithilfe eines Joysticks im Beobachtungsraum steuerbar. Es wurde sowohl die Testperson als auch der Bildschirm des Rechners bzw. Smartphones gefilmt. Zudem konnten dem Moderator mithilfe eines In-Ear-Kopfhörers Informationen oder Anweisungen gegeben werden. Auch die Dokumentation und Priorisierung der Usability-Probleme wurde bis zu diesem Projekt noch nie in solch strukturierter Weise vorgenommen.
